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Google-Bombing: Der Weg vom Spitzenkandidat zum Vollkoffer

Pünktlich vor der Wien-Wahl wird seit gestern in den Medien über eine Google-Bomb berichtet, die sich gegen den Politiker HC Strache richtet.


Das Suchergebnis

Dabei liefert eine Google-Suche zum Begriff „Vollkoffer“ als erstes Suchergebnis die Wahlkampfseite des FPÖ-Politikers. Google-Bombs sind bereits seit Jahren bekannt, und haben sich auch schon erfolgreich z.B. gegen George Bush oder Barack Obama gewandt. Google selber sagte den Bombern 2007 den Kampf an und änderte seinen Suchalgorithmus insofern, dass das Bombing erheblich erschwert wurde.
Wie schafft man es trotzdem noch immer erfolgreich, eine Webseite durch ein scheinbar beliebiges Stichwort an die erste Stelle der Suchergebnisse zu bekommen?
Grundsätzlich funktioniert Google-Bombing recht einfach: Durch das setzen von Links auf die Zielseite und der Verknüpfung mit dem gewünschten Keyword stellt Google einen Zusammenhang dieser beiden Begriffe her. Ein Beispiel: (<a href=“http://zielseite.com“ title=“FurchtbaresSchimpfwort“>FurchtbaresSchimpfwort</a>)
Durch das mehrfache Platzieren solcher Links auf Seiten, in Artikeln oder Foren werden diese von Google indiziert und somit die Position der Zielseite mit diesem Suchbegriff erhöht – Würde er zumindest, wenn Google nicht wie oben beschrieben den Suchalgorithmus soweit abgeändert hätte, dass nicht relevante Stichworte, also Begriffe, die auf der Zielseite nicht vorkommen, die Position dieser Seite weniger stark beeinflussen als relevante Begriffe.
Beispiel: Ein Link auf http://parlament.gv.at mit dem Titel „Österreich“ erhöht den Suchrang der Seite mit diesem Suchbegriff sicher mehr als das beim Begriffspaar http://parlament.gv.at und „Inkompetenz“ der Fall wäre, da der zweite Begriff (zumindest nicht) auf der Internetpräsenz des Parlaments zu finden ist.
Wie konnte also diese Abschwächung von Google nun umgangen werden? Der oder die Bomber hatten bewusst einen Begriff ausgewählt, der relativ wenige Suchergebnisse (ca. 9000) liefert, und als rein österreichisches Wort auch einen starken Regionalbezug aufweist. Dadurch war es relativ einfach, die Seite trotz des neuen Algorithmus, die dadurch gegriffen hat, dass die Seite von HC Strache das Wort „Vollkoffer“ nicht beinhaltet, nach oben zu pushen.


Eines der Profile, die die Google-Bomb begünstigten

Dazu reichte es, etwa ein Dutzend Profile in verschiedensten fremdsprachigen Foren anzulegen, und dort als Webseite bzw. Signatur mit dem Titel „Vollkoffer HC Strache“ bzw. „Vollkoffer“ die Zielseite zu verlinken. Zusätzlich wurden einige Artikel in Blogs platziert, die im Titel HC Strache als Vollkoffer bezeichnen und im Artikel mit dessen Seite verlinken, wodurch zusätzlich ein semantischer Zusammenhang hergestellt wurde.

Es liegt auch die Vermutung nahe, dass die Foren-Profile deshalb verwendet wurden, da Google eventuell diese als solche erkennt, den Linktitel als Nickname zu verstehen versucht, wodurch direkt „Vollkoffer“ mit dem Namen „HC Strache“ assoziiert werden würde.
Dadurch war die Google-Bomb gezündet, und sie lodert noch so lange weiter, bis kein Mensch mehr nach „Vollkoffer“ sucht, und dabei auf das erste Suchergebnis klickt: Die Seite von HC Strache.

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